Beschreibung des Gesundheitszustandes:
Amber schubberte sich im Juni an sechs Tagen. Die Attacken fielen jedoch wesentlich sanfter aus als im Mai. Am Deckhaar der Mähne lässt sich kein Schaden erkennen. Die Scheueraktionen bermerkte ich jeweils dadurch, dass die Haare unter der Mähne (also die, die am nähesten zum Hals liegen) zerwühlt waren. Die Schweifrübe hat sie an einem Tag jedoch sehr intensiv gewetzt, so dass dort nun eine lichte Stelle gut zu erkennen ist. An drei feuchtwarmen Tagen war der Mähnenkamm auf den untersten 10 cm leicht angeschwollen, ab und an gab es mal leichte Schuppenbildung.
Als schwere Gewitter gemeldet waren, haben wir an einem Tag die Fliegenmasken ausgelassen. Amber hat sich dadurch eine dicke Bindehautenzündung mit starker Schwellung und Rötung des Auges eingefangen, die wir trotz Salbe und 24stündigem Fliegenmaskentragen erst nach einer Woche wieder im Griff hatten. In dieser Zeit hat rieb sie sich sehr stark das Auge an den Vorderbeinen, was zu kahlen Stellen unterm Auge führte.
Insgesamt sieht Amber also angeschlagener aus als im Mai, es geht ihr ekzemmäßig aber dennoch besser. In der zweiten Junihälfte hatten wir aufgrund des heißen, aber trockenen Wetters überhaupt keine SE-Probleme (es gab dann auch viel weniger Kriebelmücken als bei hoher Luftfeuchtigkeit). Was ihr allerdings sehr zu schaffen macht, sind die Bremsen, die Ende Juni in Heerscharen über uns herfielen. Zwar bekommt sie von den Stichen keine Beulen mehr, da wir die Bremsenallergie ja in 2005 schon erfolgreich desensibilisiert haben, aber sie ist dennoch sehr genervt. Es scheint eine regelrechte Pest in diesem Jahr zu sein. Die Pferde haben kaum mal einen Tag ein wenig Ruhe - trotz permanentem Einsatz von Fliegenspray.
Art der Behandlung:
1 x wöchentlich Desensibilisierungs-Injektion. Äußerlich: an den Schubbertagen und bei Schuppenbildung zusätzlich wie gehabt Leovet-Biohautöl. Ich benutze allerdings immernoch die erste 500 ml-Flasche der Saison. Melkfett 2-3 mal pro Woche im Bereich Euter und Bauchnaht. Fliegenspray: Temazad und seit Beginn der Bremsenzeit Leovet Power Phaser. Sonstiges: 15 ml Schwarkümmel-Öl täglich, Sempermin als Mineralfutter. Anfang Juni wurde ein großes Blutbild erstellt. Amber hat keinerlei Spurenelemente-Mängel, auch Zink ist im Normbereich. Leber- und Nierenwerte ebenfalls ok. Sie hatte lediglich etwas erhöhte Harnwerte, was jedoch bei 24-Stunden-Weidepferde in dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich ist. Man sollte diesen Wert im Auge behalten und natürlich weiterhin Heu anbieten, aber er ist noch nicht bedenklich.