Nachdem das Ekzemjahr 2010 nun abgeschlossen ist, möchte ich einen Überblick über die letzten Monate und eine kleine Zusammenfassung geben.
Beschreibung des Gesundheitszustandes:
Seit September sind die Symptome wie immer um die Jahreszeit ganz langsam zurückgegangen. Daran, daß die Haare allmählich nachwachsen, kann man erkennen, daß Grisella sich weniger scheuert. Sie wird aber immer wieder gesehen, wie sie sich im Sitzen am Hintern scheuert - auf dem Foto auch an der Erde zu erkennen, die an den Haaren haften bleibt. Anfang November hat sie sich das letzte Mal an den Augen aufgescheuert, vermutlich aufgrund der besonders milden Tage, an denen nochmal viele Gnitzen unterwegs waren und Grisella ohne Haube war. Insgesamt scheint es ihr ungefähr gut zu gehen, wir unternehmen viel auf Reitplatz und im Gelände, sie ist fit und recht gut gelaunt. Also keine besonderen Änderungen im Vergleich zu vorher. Jetzt Anfang Januar 2011 scheuert sich Grisella zwar nicht mehr an den frei zugänglichen Bäumen und Zäunen, aber wenn man sie am Kopf und an den Hinterbacken kratzt, genießt sie es mehr als ihr Weidebruder Little - die SE-Saison ist bei uns also erst jetzt am Ausklingen.
Art der Behandlung:
Fütterung: Voller Weidegang bis Ende November, wegen des starken Schneefalls dann Zufütterung mit Heu. Das Mineralfutter (seit Anfang November wieder eine individuelle Mischung von der Futtermanufaktur) enthält nach wie vor erhöhte Mengen an Mineralien/Spurenelementen und wird mit Heucobs zusammen verfüttert. Dazu kleinere Mengen Kraftfutter (Hestamix, Hafer, insgesamt weniger als 1/2 kg pro Tag), Äpfel, Möhren.
Mitte Oktober habe ich Grisella noch einmal mit Butox eingeschmiert, da mir der Juckreiz wieder stärker zu sein schien. Wegen des kühleren Wetters hatte ich Grisella Anfang November die Decke kurzzeitig ausgezogen und, als es wieder wärmer wurde, aus Zeitmangel die (kaputte) Haube nicht wieder angezogen. Das war ein Fehler, der sich mit vermehrtem Scheuern am Kopf rächte und mir mal wieder gezeigt hat, wie wichtig die Decke für Grisella ist.
Fazit zum Ekzemjahr 2010:
2010 war deutlich besser als die Jahre davor. Das ist die gute Nachricht. Die wichtigsten Faktoren dabei sind die Decke und, wie mir scheint, das Einschmieren mit Butox (erstmalige und dauerhafte Verbesserung 3-4 Wochen nach dem ersten Einschmieren), das schlimmes Scheuern aufs Blut wie in den Vorjahren zum größten Teil verhindert hat (siehe Fotos in der Vorgeschichte). Die deutlichste Verbesserung war am Euter (weniger Wunden) und an der Schweifrübe zu sehen, wo keine Wunden mehr auftraten. Am Kopf (Augen, Schopf, Ohren) waren die Wunden geringer, auch die Achselhöhlen und Hinterbacken waren weniger betroffen.
Die Mikronährstofftherapie mit erhöhten Mengen von Mengen- und vor allem Spurenelementen - allen voran Zink - hat kein sichtbares Ergebnis gebracht, das eindeutig darauf zurückzuführen wäre. Da eine solche Behandlung aber Zeit braucht, kann es sein, daß sich der Erfolg erst später einstellt. Daher werde ich diese Behandlung auf jeden Fall in derselben Weise fortsetzen.
Bei der klass. Homöopathie haben wir einiges ausprobiert, es war jedoch für mich keine Reaktion zu erkennen. Auch diese Behandlung möchte ich fortsetzen, weil ich mir von der Homöopathie viel verspreche. Interessant wäre zu wissen, warum Grisella bislang auf kein homoöpathisches Mittel deutlich reagiert hat. Gibt es hier eine Blockade, die als erstes zu lösen wäre?
Sämtliche anderen Schmiermittel und Repellents wie Aldi-Lotion, Kokosöl, Ballistol, Centaura, LMMA, Derfen etc. haben über mehrwöchige Anwendungsdauer keine wesentliche Verbesserung gebracht. Traurig, aber wahr.
Die schlechte Nachricht: Was schon in den Vorjahren deutlich geworden war, hat sich auch dieses Jahr besonders gezeigt: nämlich daß der Juckreiz bei Grisella besonders um die Augen herum und an den Hinterbacken am größten ist, was erst im Jahresverlauf erkennbar wird. Warum das so ist, ist mir ein Rätsel, denn diese Stellen sind nicht in besonderem Maße Insektenstichen ausgesetzt. Auch andere Gründe kann ich nicht erkennen. Zur Erinnerung: Grisella hat im Großen und Ganzen keine Scheuermöglichkeiten, da ich mit Elektrozaun alle Bäume, Zäune etc. ausgrenze.